Dies ist ein Versuch die weltliche und kirchliche Geschichte von Rollingen chronologisch zusammenzufügen.


1900 - Rollingen zählt 565 Einwohner

 

01.01.1900 -  Neuer Bürgermeister.

Durch Grossherzoglichen Beschluss wur­de Herr J. Thill, Eigentümer zu Rollingen, zum Bürgermeister der Gemeinde Petingen ernannt.

 

03.01.1900 - Streik

Unsere Kirchenarbeiter streiken noch immer. Der Küster läutet nicht, die Putzfrau scheuert nicht, und die Lieferanten warten auf die Begleichung ihrer Rechnungen. Immer ist noch kein Geld angekom­men. Am Neujahrstage durchzogen mehrere Jugendliche das Dorf mit Klap­pern, wie in der Karwoche die Kinder, und riefen die Leute zur Vesper; da sie aber wegen Geldmangel keinen Lohn erhielten, wollen sie die Stelle der Glocken nicht mehr vertreten. Man sollte nicht glauben, dass sich so etwas am Ende des 19. Jahrhunderts zutragen könnte.

 

19.01.1900 – Ende des Streiks.

Unser Streik ist nunmehr beendet. Die alten Schulden sind wohl noch nicht bezahlt, aber eine wohltätige Per­son hat sich erboten, nötigenfalls den Küster im laufenden Jahr aus ihrer Ta­sche zu bezahlen

Anmerkung der Redaktion des „Luxemburger Wort“ :

Wie es scheint, ist dieser Kirchen- und Küsterstreik arg übertrieben worden. An der Sache ist gutem Vernehmen nach nur dieses richtig.

 

Der Küster allein streikt und noch nicht in allen seinen Funktionen, son­dern nur im Glockenläuten. Wir sehen auch nicht ein, weshalb derselbe umsonst arbeiten soll, zumal für die Gemeinde.

 

Die Putzfrau streikt nicht.

 

Dass die Rollinger dachten, das Glockengeläute durch Karfreitagsgeklapper zu ersetzen, ist richtig.

 

Dass die hiesige Kirchenfabrik ein jährliches Defizit von ca. 300 Franken hat, ist richtig.

 

Dass das von der Gemeinde vorgesehe Subsid durch Anregung des Herrn Bürgermeisters gestrichen worden ist, ist auch richtig.

 

Hoffentlich wird die ganze Sache, wie soviele grössere Streiks, ein glück­liches Ende nehmen.

 

30.05.1900 - Arbeitsunfall.

Der kaum 17 Jahre alte Arbeiter Thomasi, welcher in einer Grube an dem Bau eines neuen Gleises beschäftigt war, fuhr am Sonntag in Begleitung eines älteren Kollegen in einem leeren Wagonnet nach der Ladestelle, um dort Eisenbahnschienen abzuladen. Da die Bahn hier starkes Gefälle hat, begann der Waggon bald in bedenklich rascher Weise zu fahren. Der ältere Arbeiter bemerkte die drohende Gefahr und sprang kurz entschlossen ab. Thomasi folgte seinem Beispiel, doch hatte er dabei das Unglück, unter die Räder zu kommen und einen doppelten Bruch des rechten Armes zu erleiden.

 

14.09.1900 - Grubenunglück.

Gestern Nachmittag hatte der 26- jährige Bergmann Martin Lösch in der Galerie in „Fond de Gras“ mit Hilfe eines Kameraden eine Mine angezündet und sich dann zurückgezogen, um den Schuss abzuwarten. Nach erfolgter Explosion begaben sich beide wieder dorthin und bemerkten, dass die umhergeschleuderten Steine einige Stütz­pfeiler umgeworfen hatten. Die Arbeiter begannen nun, die Pfeiler wieder aufzurichten, als plötzlich eine schwere Steinmasse von der Decke herunter­stürzte und Lösch zu Boden streckte. Ausser einigen Kopfwunden erlitt der­selbe einen Bruch des linken Armes, wodurch er etwa 10 Wochen lang ar­beitsunfähig sein wird.

 

19.09.1900 - Volkszählung.

Zivilsektion Lamadelaine : katholisch 559; akatholisch (nicht zur Kirche gehörend) 1. Total 560.

Pfarrei Lamadelaine : katholisch 539; akatholisch 1.

Total 540. Alle anwesend

 

26.12.1900 - Nachtseulen.

Der zwischen Petingen und Rodingen in einem Wärterhäuschen alleinwohnende Poseur P.P. wurde am Sonntag, dem 23. September, um 11 Uhr nachts durch heftiges Klopfen aus dem Schlaf geschreckt. Auf die Frage, wer da sei, erhielt er zur Antwort : „Gib das Geld heraus oder du wirst totgeschlagen!“ Wenige Augenblicke später schlug der Bösewicht ein Fensterchen zur Seite des Häuschens ein, rüttelte heftig an der Tür und schleuderte schliesslich einen schweren Stein gegen dieselbe, dass die Scheiben zerbrachen. Dann verschwand er im Dunkel der Nacht. Tags zuvor war der Lohn ausgezahlt worden. - Zwei Jahre vorher war schon ein Unbekannter einen Tag nach der Entlohnung durch das Seitenfenster in die Wohnung eingedrungen und hatte aus einer Kiste 50 Mark gestohlen, wäh­rend P.P. auf der Arbeit war.

 

14.02.1902 - Der Kirchenrat beschliesst, eine Orgel anzuschaffen. Dank einer Stiftung der Familie Conrardy-Biver und einer Schenkung von Fräulein Katherine Biver, wohnhaft 5, rue de la Fontaine, bekommt die Pfarrei dann eine Orgel. Lieferant war die Firma Gebrüder Müller aus Reifferscheid (Rheinland). Der Kostenvoranschlag betrug 2.260 Mark oder 2.825 Franken.

 

27.06.1902 - Laut einem Bericht im Luxemburger Wort spielte die neue Orgel an diesem Tag zum ersten Mal. Es war der Tag der hl. Firmung, doch war das Intonieren noch nicht ganz abgeschlossen. Das Gehäuse war vom Rollinger Schreinermeister Jos Schmit-Wilmes angefertigt worden.

 

1903 - Rollingen verlor seinen zweiten Vetretersitz im Petinger Gemeinderat an die Sektion Petingen da sich die Einwohnerzahl der drei Gemeindeortschaften merklich verändert hatte.

 

1903 - Der letzte Franck und zwar Johann genannt "de Millejängi" übernahm die Rollinger Mühle. Er war der letzte Müller einer langen Müllerdynastie.

 

08.03.1903 - Geburt von Albert Bettendorf in Eschweiler (Wiltz) wohnte in Rollingen (bei Valy Bettendorff) - Herz-Jesu Pater (SCJ) - geweiht am 15.07. 1934 in Louvain - Missionar im Kongo 1934-1954 - Ersatz in verschiedenen Pfarrstellen 1954-1956, Pfarrer in Niederkolpach 1956-1968, Pfarrer in Möstroff 1968-1979 - gestorben am 24. 9. 1979 in Esch/Alzette.

 

Im Mai 1903 - Der Kirchenrat beschloss, das ausgediente Harmonium für 200 Franken zu verkaufen.

 

Vom 14.11.1904 bis 01.10.1923 ist Friedrich Jean aus Düdelingen Pfarrer.

 

1905 - Rollingen zählt 520 Einwohner.

 

1906 - In der ganzen Gemeinde wird die Gasbeleuchtung in Betrieb genommen

 

05.08.1910 - Todestag von Anna Kirschenbilder, Frau von Johann Franck und Mutter von auch einem Johann Franck genannt de Millejhängi.

 

1910 - Rollingen zählt 598 Einwohner.

 

14.12.1911 - Geburt von Irma Tockert. Sie trat in den Orden der Schwestern von der Göttlichen Vorsehung (Peltre/ Metz) ein als Schwester Marie-Joséphine de la Providence - Profess 1934

 

1912 - Die ganze Gemeinde wird an das interkommunale Wassernetz angeschlossen.

 

1912 - Landesweite offizielle 7 Jahre lange Schulpflicht für Kinder. Abschaffung des Schulgeldes.

 

Vom 01.01.1912 bis 05.01.1912 ist der Schreinermeister Jean Thiry im Gemeinderat. Vom 06.01.1912 bis 31.12.1924 ist er Schöffe.

 

04.02.1913 - Grossherzogin Marie-Adelheid löste den Petinger Gemeinderat auf, da wegen der anhaltenden Streitigkeiten unter den Räten die Führung der Gemeindegeschäfte unmöglich geworden war.

 

27.02.1913 - An diesem Tag fanden Neuwahlen statt. Der Schreinermeister Jean Thiry wurde wiedergewählt.

Vom 28.07.1914 bis 11.11.1918 findet

der 1. Weltkrieg statt.


Fliegerbombe in den Kasären-Häuser - rue de la Gare
Fliegerbombe in den Kasären-Häuser - rue de la Gare

1916 - Rollingen zählt 673 Einwohner.

 

Von 1917 bis 1918 - Der Landwirtschaftliche Lokalverein erhält einen eigenen Geräteschuppen neben dem damaligen Café Loschetter. Heute befindet sich dort der Parking neben der Schule resp. es ist der Kirmesplatz.

 

16.08.1919 - Einführung des allgemeinen Wahlrechtes sowohl für Männer wie für Frauen. Auch der Wahlzensus fiel weg.

 

01.09.1919 - Fusion vom Cäcilia und dem Biergmannsgesangveräin. Der neue Verein bekam den Namen: Societé Chorale Lamadelaine. Die Cäciliafahne wurde umgetauft.

 

1920 - Auf dem Platz vor dem Geräteschuppen des Landschaftlichen Lokalvereins wird eine Fuhrwerkswaage eingebaut. Sie diente haupt­sächlich zum Abwiegen der für die Grubengesellschaften gelieferten Fuhren von Heu, Stroh und Pferdefutter. Nach dem Verschwinden der Grubenpferde wurde die Waage nur noch selten benutzt.

 

Von 1918 bis 1921 ist Mathias Heinen aus Petingen Bürgermeister.

 

Von 1921 bis 1922 ist Jean-Pierre Kirchen aus Petingen Bürgermeister.

 

1922 - Rollingen zählt 756 Einwohner.

 

Vom 05.09.1923 bis 01.10.1927 ist Koch Jean aus Kaundorf Pfarrer.

 

01.01.1925 – Einweihung der neuen Schule.

Mit einer tiefer­greifenden Feier leiteten die Einwohner und besonders die Schulkinder von Lamadelaine das neue Jahr ein. Es war die Einweihung der neuen Schule in der Providencestrasse. Um 9 Uhr fand eine feierliche Segensmesse statt. Dar­nach zogen die Teilnehmer in Prozession zu dem neuerrichteten Bau. Wäh­rend Pfarrer Koch die beiden Säle segnete, sangen die Kinder passende Ein­lagen. Gelegenheitsansprachen hielten die HH. Thiry, Schöffe von Lamade­laine, Bodson, Lehrer, und Koch, Pfarrer.

 

23.01.1925 – Tödlich verunglückt.

Der 22 Jahre alte, hier woh­nende Schlepper Peter Rippinger wurde gestern nachmittag in einer Grube der Gesellschaft „Providence“ in „Fond de Gras“ durch niedergehendes Ge­stein getötet.

 

07.01.1925 - Einbruch.

Im Grubenbetrieb der Gesellschaft „Provi­dence“ wurde nachts ein Büro erbrochen. Sprengmaterial und verschiedene Büroartikel im Werte von 300 bis 400 Franken kamen abhanden.

 

18.02.1925 - Erwischt.

Als die Arbeiter der „Providence“ vorgestern morgen im Tagebau die Schicht antraten, stellten sie fest, dass ihre Baracke erbrochen worden war. Es fehlten verschiedene Kleidungsstücke. Da sahen die Arbeiter in der Nähe einen der Tat verdächtigen Burschen herumlungern.

 

Die Polizei nahm ihn fest. Die gestohlenen Kleider trug derselbe noch am Leibe. Sein Weg führte ins Gefängnis.

 

08.03.1925 - Gemeindebeschluss.

Der Schöffenrat schlägt Hrn. Libert für die Dauer eines Jahres zum Wassermesserableser für Lamadelaine vor. Die Aufstellungen müssen zweimal pro Jahr vorgenommen werden. Der Antrag des Schöffenrates wird angenommen.

 

24.03.1925 – Tödlicher Unfall.

Gestern morgen um 11 Uhr wurde der 61 Jahre alte Schlepper Joh. Franck, wohnhaft in „Fond de Gras“, in der der Gesellschaft „Providence“ gehörenden Grube „Stackeis“ durch nieder­gehendes Gestein getötet.

 

01.04.1925 - Bauprojekte.

Die Gesellschaft „La Providence“ hat im In­nern unserer Ortschaft ein grosses Grundstück erworben, um moderne Woh­nungen für ihre Arbeiter zu errichten. Zur Zeit ist sie ebendaselbst mit dem Bau von Beamtenwohnungen beschäftigt. Zur Nachahmung empfohlen, um den Wohnungsschwierigkeiten und den übertriebenen Mietpreisen abzuhelfen.

 

07.04.1925 - Diebstahl.

Dem Bergmann Kirpes wurde in einem Arbeits­stollen in „Fond de Gras“ aus abgelegten Kleidern eine silberne Taschenuhr gestohlen.

 

19.04.1925 - Erwischt.

Letzter Tage war, wie bereits berichtet, dem Ar­beiter Kirpes in einer Galerie eine Taschenuhr entwendet worden. Den Nach­forschungen der Gendarmen gelang es nunmehr, den Dieb in der Person eines Pferdetreibers zu ermitteln. Er hatte die Uhr noch in der Tasche.

 

24.04.1925 - Schulfrei.

Der 1. Mai wird den Schulkindern der Gemeinde Petingen als schulfreier Tag bewilligt. Der Gemeinderat fasste diesen Be­schluss mit 5 gegen 4 Stimmen.

 

22.05.1925 - Wirtshausszene.

In einer hiesigen Gastwirtschaft mach­ten drei angetrunkene Männer Radau und belästigten die anwesenden Gäste. Als der Wirt sie vor die Türe setzen wollte, misshandelten sie ihn schwer und zerstörten eine Anzahl Gläser.

 

05.06.1925 - Streit.

Im Speisesaal der Kantine der Grubengesellschaft „Providence“ in „Fond de Gras“ wurden zwei angetrunkene Bergleute hand­gemein. Hierbei erhielt der in den 40er Jahren stehende J. Hartert von sei­nem Gegner mit einer Flasche einen Schlag ins Gesicht, dass er mit durch­schnittener Wange ins Spital gebracht werden musste. Der Täter wird sich vor Gericht zu verantworten haben.

 

19.06.1925 – Aus dem Gemeindebericht.

Das Defizit der Kir­chenfabrik von Lamadelaine, welches sich auf 317,71 Franken pro 1924 be­läuft, wird von der Gemeinde übernommen.

 

30.06.1925 - Angestossen.

Zwei junge Mädchen von hier wurden auf dem Wege nach Rodingen von einem Radfahrer angestossen. Dabei erlitt die 10jährige Magdalena Lippert bedeutende Kopfwunden. Auch der Radfahrer, der Bürobeamte P. Wiscourt, trug bei dem Sturz erhebliche Verletzungen da­von.

 

15.07.1925 - Gemeinderat.

Anlässlich des Neubaus der Schule in der Providencestrasse von Lamadelaine waren die Honorargebühren des Architekten Depollo nicht festgesetzt worden. Der Gemeinderat beantragt die Bewilli­gung von 4,5% der Baukosten.

 

31.07.1925 - Schlägerei.

Wegen einer Kleinigkeit gingen am Kirmesdiens­tag einige junge Burschen von Rodingen und von Rollingen im Tanzsaale Steichen tätlich gegeneinander vor. Die Schlägerei wurde schliesslich allge­mein, und einige Rollinger Jugendliche wurden derart in Mitleidenschaft ge­zogen, dass sie den Arzt aufsuchen mussten. Sonst wäre es ja auch keine Kirmes gewesen.

01.08.1925 - Gemeinderatsverhandlungen.

1.  Der Architekt Depollo besteht fest darauf, dass sein Honorar für die neue Schule in Lamadelaine auf 5%

     festgesetzt wird. Man wird nochmals mit ihm verhandeln.

2.  Der Kredit für die Preisverteilung an die Schulkinder von Lamadelaine wird von 500 auf 600 Franken erhöht.

3.  Die Müllabfuhr von Lamadelaine wird Herrn Fossing übertragen.

4. ln Lamadelaine sind 40 Wassermesser defekt, 13 Wassermesser fehlen.

 

28.08.1925 - Aus dem Gemeinderat.

Der Akt betreffend den Ankauf von Terrain für die neue Schule in Lamadelaine wird genehmigt.

 

09.09.1925 - Diebstahl

In einer Galerie der belgischen Grubenge­sellschaft „Providence“ in „Fond de Gras" stellten die Arbeiter morgens fest, dass zahlreiche Kästen, die zum Aufbewahren von Werkzeugen und Pulver dienen, erbrochen und daraus eine Menge Sachen im Werte von 300 bis 400 Franken gestohlen worden waren.

 

12.09.1925 - Verkehrsunfall.

Als die Kühe des Ackerers Lenoir letzter Abende von der Weide heimkehrten, wurden sie unweit der Ortschaft von einem in heller Fahrt herankommenden Auto überholt. Dabei wurde eine Kuh so heftig angestossen, dass sie einen Schenkelbruch erlitt und infolge­dessen abgeschlachtet werden musste. Der Chauffeur wurde protokolliert.

 

15.09.1925 - Bei den Kleingärtnern in Petingen.

Anläss­lich einer Feier, die in Petingen zur Förderung des Kleingärtnergedankens abgehalten wurde, gab die „Societe Chorale“ von Lamadelaine ein Konzert.

 

15.09.1925 - Gemeinderatsbeschlüsse.

Mit dem Anzünden der Strassenlaternen in Lamadelaine wird Herr Theodor Hever für 150 Franken pro Monat betraut.

 

Das Besorgen der Zentralheizungsanlagen in den Schulen von Lamadelaine wird Herrn Paulus zu 125 Franken pro Monat übertragen.

 

19.09.1925 - Jagdverpachtung.

Das Jagdrecht der Sektion Rol­lingen (350 Hektar) wurde für 1500 Franken nebst 15 Prozent Kosten von den HH. Hoffmann, Metzgermeister, Rodingen, Biver, Landwirt von hier, Bollini, Rodingen, und Eugen Huberty, Gemeinderatsmitglied, Rodingen, angesteigert.

 

14.10.1925 - Gemeinderatsverhandlungen.

Ein Gesuch zum Abhalten einer Kollekte in der Gemeinde Petingen zu­gunsten des neugegründeten Athleten-Clubs von Rollingen wird angenom­men.

 

Ferner liegt ein Gesuch der „Société Anonyme de la Providence“ vor, welche Wasseranschluss für 8 Häuser verlangt. Weil aber diese Gesellschaft der Gemeinde noch eine Entschädigungssumme von 2000 Franken für die Wiederherstellung eines Weges schuldet, wird der Anschluss verweigert, bis die erwähnte Entschädigung bezahlt worden ist.

 

29.10.1925 - Aus dem Gemeinderat.

Für die Haushaltungsschule von Lamadelaine wird ein Schrank ange­schafft.

 

Die Holzfällerarbeiten für Lamadelaine werden zu 21 Franken pro Korde, 21 Franken pro 100 Wellen und 16 Franken pro Kbm Nutzholz an die Her­ren Henricy und Mariani vergeben.

 

Für die Sektion Lamadelaine wird der Ankauf von 50 Meter Schlauch be­schlossen.

 

04.11.1925 - Einbruchsdiebstahl.

Durch die Kellerluke ver­schafften sich unbekannte Einbrecher Eingang in den Geflügelstall des Bau­unternehmers Natale Sarti, Bahnhofsstrasse, und hiessen fast den ganzen Hüh­nerbestand, etwa 3 Dutzend Hühner, nebst einer Anzahl Gänse und Enten im Gesamtwerte von 500 bis 600 Franken mit sich gehen.

 

23.10.1925 - Aus dem Gemeindebericht.

Die Gesell­schaft „Providence" will nur 200 statt 300 Franken für den Wasseranschluss bezahlen, weil sie das Gesuch zu einem Zeitpunkt eingereicht hatte, an wel­chem die Taxe von 300 Franken noch nicht bindend war. Nun ist aber gemäss Wasserreglement die Anschlusstaxe vorher zu bezahlen, was jedoch bei der „Providence“ nicht der Fall war.

 

1923 - Gründung des Vereines "Gaard an Heem Lamadelaine"

 

1924 - Nach dem Wahlgesetz vom 31. Juli 1924 wurde nach Listen gewählt (Proporzsystem). Allerdings durften auf den Listen nur Einwohner der jeweiligen Sektion vermerkt sein. Dies führte dazu, dass in der Sektion Rollingen die Parteien nur einen Kandidaten führten, da die Ortschaft nur einen Vertreter in den Petinger Gemeinderat sandte, was dem nach dem Majorzsystem gleichkam.

 

Vom 01.01.1925 bis 31.12.1934 ist der Rollinger Landwirt Jean-Pierre Bosseler Schöffe.

 

Von 1925 bis 1934 ist Marcel Schintgen aus Petingen Bürgermeister.

 

08.02.1927 - Mord im Pfarrhaus Rollingen.

 

1927 ist Boss Nicolas aus Rodingen Pfarrverwalter.

 

1927 - Rollingen zählt über 1000 Einwohner

 

Vom 05.09.1927 bis 22.08.1936 ist Berg Jean-Pierre aus Feulen Pfarrer.

 

1930 - Rollingen zählt 1123 Einwohner.

 

1931 - Anschluss an das elektriche Stromnetz (in der ganzen Gemeinde)

 

19.01.1933 - Um 10.00 Uhr ereignete sich ein Bergmannsunglück in der Gallerie Thy-le-Château in Fond de Gras beidem 6 Bergleute verschüttet wurden.

 

21.01.1933 - Um 11.00 besuchte Prinz Felix (Ehemann von Grossherzogin Charlotte) die Unglückstelle in Fond de Gras. Wegen eines grossherzoglichem Empfangs musste er den Unglücksort jedoch verlassen ehe die Bergleute allesamt unverletzt gegen 18.30 Uhr gerettet werden konnten. Er liess sich jedoch telefonisch von der glücklichen Rettung berichten und war hocherfreut über den Ausgang.

 

06.02.1933 - Im Café Kayser-Wahl, in der Bergstrasse, treffen sich eine Handvoll Männer, und beschliessen für Sonntag, den 19. Fe­bruar eine Versammlung zwecks Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr Rollingen einzuberufen.

 

19.02.1933 - Die Gründungsversammlung der freiwilligen Feuerwehr, Auf An­hieb treten 32 Mitglieder dem neugegründeten Verein bei, und wählen folgende Herren in den 1. Vorstand : Erpelding Pierre, Kayser François, Laroche Alphonse, Kohnen Jean-Pierre, Zieser Adolphe, Bettendorff Michel.

 

30.04.1933 - Neubau der Rollinger Kirche. Der Kirchenrat beschäftigte sich mit der dringend werdenden Kirchenfrage. Der Pfarrer Jean-Pierre Berg unterbreitete den Mitgliedern einen Plan vom Architekten Jean Deitz, Esch/Alzette, zur Vergrösserung der damaligen Kirche. Er empfahl, sich an den Gemeinderat von Petingen zu wen­den, um die Rollinger Kirchenfrage auf die Tagesordnung der nächsten Gemeinderatssitzung zu setzen.

 

01.05.1933 - Die neugegründete Feuerwehr muss ihre 1. Feuerprobe bestehen. Im Krämerladen von Herr Hütting, Brunnenstrasse 9, ist ein Brand ausgebrochen. Mit den 4 Signalhörnern, welche dank eines zinslosen Darlehens von Kayser François am 02.04.1933 angeschafft wurden, wird Alarm geblasen. Die Feuerwehr ist rasch zur Stelle; das Innere des Ladens wird ganz von den Flammen zerstört, der Brand kann aber gelöscht werden, bevor er auf das darübergelegene Stockwerk und das Dach übergreift.

 

18.06.1933 - Erster öffentliche Auftritt der Feuerwehr anlässlich der Fronleichnamspro­zession. Er findet noch in Zivilkleidern mit Feuerwehrmütze statt. (Foto)

 

Im Juli 1933 - Der Gemeinderat stimmte im Prinzip der Vergrösserung der Rollinger Kirche mit einem Kostenvoranschlag von 250.000 Franken zu. Doch blieb, wie immer, die leidige Geldfrage.

 

15.08.1933 - Zur Prozession von Maria-Himmelfahrt kann sich die Feuerwehr in schmucken Uniformen zeigen.(Foto)

 

Der Geräteschuppen des Landschaftlichen Lokalvereins wird in 2 Teile aufgeteilt. Ein Teil bleibt dem genannten Verein und der linke Teile, zum Café Loschetter hin, bekommt die neugegründete Feuerwehr für ihre Geräte.

 

Im Dezember 1933 - Der Gemeinderat beschloss, das Geld mittels einer An­leihe zu beschaffen.

 

Im April 1934 - Der Gemeinderat einigte sich darauf, einen Architektenwettbe­werb für die Vergrösserung der Rollinger Kirche auszuschreiben.

 

Im Mai 1934 - Der Rollinger Kirchenrat beschloss, die Pläne des Architekten Deitz der Oberbehörde zu empfehlen.

 

Im Juni 1934 - Jean Deitz erhielt vom Petinger Gemeinderat den Auftrag. Einige Vertreter der Arbeiterpartei weigerten sich an der Wahl teilzunehmen. Ihrer Meinung nach war die Vergrösserung gar nicht nötig; ausserdem wären viele Einwohner gegen das Projekt. Es hätte vielmehr unter den Rollingern eine Umfrage stattfinden müssen.

 

War der ursprünglich vom Architekten dem Gemeinderat vorgelegte Kostenvoranschlag auf 260.000 Franken beziffert, so brachte dieser am 13. Juli 1935 eine Korrektur ein, nach der sich die Kosten auf 409.761,52 Franken belaufen würden.

 

29.07.1934 - Ein­weihung der 1. Vereinsfahne der Feuerwehr, die am 29. Juli mit einem grossen Festprogramm begangen wird. Patin der neuen Fahne ist Madame Van Dyck-Hoffmann und Pate Herr Joseph Schmit (Foto).

 

Während eines feierlichen Hochamtes wird die neue Fahne von Pfarrer Jean-Pierre Berg gesegnet. Am Nachmittag bewegt sich ein Festzug durch sämtliche Stras­sen der Ortschaft, Brieftauben werden freigelassen, Turn­vereine treten auf, an eigens zu diesem Zweck aufgestellten Musikkiosken werden an 3 verschiedenen Stellen im Dorf Kon­zerte der anwesenden Musikgesellschaften gegeben.

 

22.07.1934 - Primizfeier von Albert Bettendorf


Der Rollinger Getränkehändler Nicolas Thill, Mitglied der LSAP ist vom 01.01.1935 bis 19.02.1935 und vom 01.01.1946 bis 31.12.1951 sowie vom 13.12.1973 bis 31.12.1975 im Gemeinderat. Danach kandidierte er nicht mehr.

 

Schöffe war er vom 20.02.1935 bis zur Invasion der Nazitruppen sowie vom 01.01.1952 bis 12.12.1973.


1935 - Rollingen zählt 1030 Einwohner.

 

Von 1935 bis 1941 ist Pierre Hamer aus Petingen Bürgermeister.

 

Im Mai 1935 - Einzug in das neue Gotteshaus am Tage der Ersten Heiligen Kommunion.

 

1935 - Gründung des Cercle des Pêcheurs Rodange-Lamadelaine.

 

1935 - Gründung des Kirchenchors "Gesangverein Cäcilia". Anfangs hiess der Chor Gesangverein Cäcilia oder Societé Sainte-Cécile. Diese Bezeichnung wurde im Jahre 1962 in Chorale Sainte-Cécile umgewandelt.

 

13.10.1935 - Feierliche Einweihung der Kirche. Die Abnahme der Arbeiten erfolgte von Dezember 1935 bis Februar 1936. Die Kosten betrugen schliesslich 394.636,55 Franken. Hinzu kam das Honorar des Architekten (5%) in Höhe von 19.731,80 Franken. Die gesamten Kosten belie­fen sich demnach auf 414.368,35 Franken. 

Vom 22.08.1936 bis 1948 ist Seywert Nicolas aus Rümelingen Pfarrer.

 

LW vum 08.09.1948

Rolléng (Rodange). — An èngr einfacher, ma hèrzlecher Feier huet d'Poar Rolléng de vergangene Sonndeg hirem Paschto'er, dem Her Nic. Seywert, Avoir gesot. Muerges an der Ho'mass huet den Hèr Paschto'er fir d'ièscht vum Priedegtstull zo' senge Poarkanner geschwat. Seng Wirder, einfach mat gedroen vun der Le'wt, de' hien ail de' élef Joer senge Leiden entge'nt bruecht huet, woren e Merci fir dat gro'sst Vertrauen, wat hien ömmer önnert desen einfachen, zum gre'ssten Dél Minettsarbechter font huet. Si woren ower och en Appell un de gudde Wollen, dem neien Hèr dat nämlecht Vertrauen entge'nt ze brengen. Nomöttes ge'nt drei Auer sin all Vereiner an d'Leidd vu Rolléng bei d'Paschto'eschhaus gangen, fir dem Hèr Seywert Ovoir ze soen. Nodém de Gesankverein önnert der Lédong vum Hèr Demy Schütz e passend Begre'ssongslidd virgedroen, huet e Scout am Numm vun der Poar eng sche'n Usproch gehalen. Hien huet drop higewiesen, datt an dénen élef Joer, de' hien zo' Rolléng wor, den Hèr Paschto'er Seywert ömmer de gudde Frönd a géschtege Papp vun der Poar wor, dén mat de Rolléenger ail Fréd a Léd gedélt huet. 

1936-1947 Seywert Nicolas
1936-1947 Seywert Nicolas

De' Rollénger ge'wen hire Paschto'er Seywert net vergiessen. Als Dank vun de Poarkanner get e sche'ne Buki an e passend Geschenk iwerrécht. Da schwätzt den Hèr Paschto'er. Hien erönnert un de' Wirder, de' hien schons Muérges an der Mass gesot. Hien beto'nt, datt et och him schwe'er fällt, vu Rolléng, mat dém hien an dénen élef Joer verwues ass, fortzegoen; ma och an senger neier Poar zo' .Wurmeldeng ge'f hien dach all Dag u seng Rollenger Leit denken. Hien önnerstreicht de' sche'n Enegkét, de' önnert de Rollénger Vereiner ass a bied d'Vereiner, eso' virun ze fueren an och önnert dem neien Hèr de' kirchlech a weltlech Fester durch hir Matwirkong ze versche'neren. Den Her Nic. Thill, Gemèngerot, beton't, datt ömmer dat beseht Verhältnis töschent der weltlecher a'kirchleeher Autorite't geherrscht huet. Hien wönscht sengerseits dem Hèr Seywert fir d'Zo'konft all Guddes a senger neier Poar op der Musel. Mat dem Ofsangen vun der „Hémecht" wor de' kleng Feier zo' Enn, de' an hirer Einfachhét sche'n wor an e Beweis wor vun treier Unhanglechkét vun de Rollénger Leiden un hire Paschto'er.


 

10.11.1936 - Geburt von Jean-Pierre Heuschling. Er wird am 07.07. 1963 in Luxemburg geweiht - Kaplan in Ettelbrück 1963-1970. Vikar in Bonneweg 1970-1974, Pfarrer in Belval-Metzerlach 1974, dazu 1981 Pfarrer in Beles.

 

15.02.1937 - Da die Feuerwehr in den Listen des Landesverbandes noch unter der Bezeichnung ,,Rollingen” figuriert, werden die erfor­derlichen Schritte eingeleitet, den Namen ,,Lamadelaine” ein­zusetzen.

 

09.07.1939 - In allen Ortschaften des Landes wird die 100jährige Unabhängigkeit gefeiert.

 

01.09.1939 - Beginn des 2. Weltkrieges mit der Besetzung Polens durch die Nazis.

 

10.05.1940 - Luxemburg wird von den Nazis besetzt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Tageblatt 13.06.1941

 

Rubrik: Rodinger Rundschau

Versteigerung. Am Mittwoch fand in der Wirtschaft Loschetter in Rollingen die Versteigerung das estbekannten GasthausesTockert in Rollingen statt. Das geräumige Haus, das durch Notar Schreiber aus Niederkerschen angeboten wurde, ging zum Preise von 14600 RM. in den Besitz des Herrn Kohnen, Bauunternehmer aus Rollingen über. Ansteigerer war Hr.Emil Hengen. Die vorher in dem zu veräußern den Hause vor sich gegangene Auktion der Möbe und Gebrauchsgegenstände hatte nur wenige Liebhaber angezogen.

1941 = 2. Weltkrieg // RM = 14600 Reichsmark

 

 


 

 

Von 1941 bis 1944 ist Dr. Kohn Bürgermeister.

 

09.08.1944 - Die zwei Rollinger Famillen Faber und Mentz werden nach Boberstein umgesiedelt.

 

09.09.1944 - Die Amerikaner sind da. Kurz vor Mittag rollen die ersten amerikanischen Panzer über den Grenzposten bei der „Atemer Knupp” und beginnen mit der Befreiung unserer Heimat.

 

06.06.1945 - Familie Faber wird von Boberstein in den Allgäu nach Baumgarten verlegt. In Nazi-Deutschland ist der Krieg noch nicht zu Ende.

 

Im Mai 1945 - Beginn der Befreiung der Familie Faber und Abfahrt aus dem Allgäu zurück in die Heimat.

 

04.12.1945 - Erstmals nach dem Krieg wird wieder das Fest der Hl. Barbara gefeiert.

 

06.01.1946 - Gründung der Entente Lamadelaine.

 

Von 1946 bis 1962 ist Joseph Philippart Bürgermeister.

 

23.01.1947 - Die durch den 2. Weltkrieg unterbrochene Theatertradition wird wieder aufgenommen. Mit freundlicher Unterstützung einhei­mischer Sänger wird die Operette ,,En treit Hierz” von Jos. Wagner mit Musik von Pol Albrecht, unter der Regie von Demy Schiltz (Papp vum Rolly), mit grossem Erfolg im Café Hengen aufgeführt.

 

1947 - Rollingen zählt 1063 Einwohner.

 

31.08.1947 - Pfarrer Nicolas Seywert nimmt Abschied von Lamadelaine

 

Von 1947 bis 1960 übernimmt Wolff Victor die Pfarrei.

 

16.05.1948 - Einweihung der Fahne des Cercle des Pêcheurs Rodange-Lamadelaine

 

1948 - Gründung des Foyer de la Femme - Sektion Lamadelaine

 

22.02.1948 - Gründungsversammlung des F.C. Titus

 

30.06.1948 - Die Vereinsfarben des F.C. Titus werden festgelegt.

1. Garnitur: gelb/blau

2. Garnitur: blau/weiss

 

25.07.1948 - Kirmessonntag - Erstes offizielles Spiel des F.C. Titus gegen Hautchatage. Resultat: 3:2 für Titus.

 

26.09.1948 - Aufnahme des F.C. Titus in die F.L.F.