Grubenbahn „Minièresbunn"

Die Umladestation Fond-de-Gras wurde früher durch eine Grubenbahn mit Eisenerz aus dem angrenzenden Bergwerk versorgt. Diese verkehrte auf einem 700-mm-Schmalspurnetz, das heute noch größtenteils erhalten ist oder bereits restauriert wurde. Seit den 90er-Jahren dient die Strecke dem Betrieb einer Museumsbahn, genannt Minièresbunn, die Fond-de-Gras mit dem französischen Dorf Saulnes verbindet. Die Fahrt auf der fast 4 km langen Strecke wird in mehrere Etappen unterteilt:

 

Die erste Teilstrecke verläuft vom Kopfbahnhof der Schmalspur (Fond-de-Gras) bis zum Umsteigepunkt Doihl (Rodange). Befahren wird sie meist mit einer von zwei „Krauss“-Dampflokomotive, die schon zu Zeiten des Erzabbaus hier verkehrten. Am Haltepunkt bei Doihl (Rodange), einer ehemaligen Brecheranlage und Kompressorstation von der aus das Eisenerz mit Seilbahnen in die umliegenden Eisenhütten transportiert wurde, findet meist ein Lokomotivwechsel statt (jedoch können auch ganze Züge gewechselt werden), bei dem meistens die Dampflokomotive gegen eine von drei verfügbaren AEG-Elektrolokomotiven getauscht wird.

 

Der zweite Teilabschnitt, eine mit 500 Volt Gleichstrom elektrifizierte Strecke, führt durch den fast 1400 m langen Hauptförderstollen. Optional kann ein Halt am Besucherstollen durchgeführt werden, der sich etwa 300 m vor dem Stollenausgang in Lasauvage befindet. Hier werden kleine Führungen durch ein Abbaugebiet angeboten, außerdem kann ein funktionstüchtiger Kompressor aus dem Jahr 1900 vorgeführt werden. Entlang der Strecke sind auch Arbeitsgeräte für den Abbau untertage ausgestellt. Nach der Untertage-Fahrt erreicht der Zug den Haltepunkt Lasauvage-Bergwerk.

 

Vom Haltepunkt Lasauvage-Bergwerk aus fahren die Züge entweder (je nach Fahrt) zum Haltepunkt Lasauvage Kirche oder nach Saulnes. Beide Strecken werden meist mit einer von zwei verfügbaren Diesellokomotiven befahren, wobei die Strecke zwischen Lasauvage-Bergwerk und Lasauvage-Kirche auch elektrifiziert ist, und somit Elektrolomotiven zum Einsatz kommen können.

 

Das gesamte Rollmaterial, der unterirdische Stollen-Abschnitt, das historische Arbeitsmaterial, die historischen Maschinen sowie alle Haltepunkte werden von der Minièresbunn Doihl-Rodange a.s.b.l in Zusammenarbeit mit dem Luxemburgischen Denkmalschutzamt restauriert, aufrechterhalten und betrieben.