Texte aus folgenden Zeitungen. 

 

Zu beachten ist, dass nicht alles stimmt was gedruckt wurde!!!



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Luxemburger Tageblatt – N° 43 – Mittwoch, den 09. Februar 1927 - Aus dem Escher Bassin – Rollingen

 

Grausiger Mord im Pfarrhause. (Erster Zeitungsbericht zu der Tat)

 

Gestern gegen 9 Uhr wurde im hiesigen Pfarrhause ein grausiger Mord verübt. Die Köchin des Pfarrers  Koch wurde durch 4 Revolverschüsse tötlich verletzt. Der Pfarrer selbst erhielt 4 bis 5 Schüsse und liegt schwerverletzt darnieder. Das ganze Dorf ist in großer Ausregung. Als Täter wird von dem schwerverletzten Pfarrer ein Mitglied einer achtbaren Familie aus Lamadelaine bezeichnet. Dieser aber leugnet die Tat gänzlich ab. Die Untersuchung wird wohl Licht in diese dunkle Geschichte bringen.

 

Von anderer Seite erhalten wir folgende Darstellung des Dramas, das sich gestern in den hiesigen Pastorhause abgespielt hat: Ein junger Mann aus guter Familie, hatte sich vor kurzer Zeit mit dem Pastor, Herrn Koch überworfen und lebte seither in beständiger Feindschaft mit ihm. Gestern Abend gegen 11 Uhr nun sprach dieser im Pastorhause vor und erklärte der ihm öffnenden Köchin, er wolle sich mit dem Herrn Pastor versöhnen. Diese führte ihn ins Büro, wo die beiden, dann bei einer Flasche Wein eine ruhige Aussprache hatten. Nach einiger Zeit, als Herr Koch sich bückte, um ein zu Boden gefallenes Papier aufzuheben, gab sein Besucher aus einem Revolver 2 Schüsse auf den Pastor ab, die in den Kopf trafen. Herr Koch brach zusammen und sein Angreifer, der sein Opfer tot glaubte, wollte fliehen. Er stieß mit der Köchm zusammen, die auf den Knall der Schüsse hin eiligst herbeilaufen wollte, um nachzusehen. Der Mörder gab dann auch mehrere Schüsse auf diese ab und traf sie in den Unterleib. Die Getroffene hatte noch die Kraft auf die Straße zu laufen und Hilfe herbeizurufen, dann brach sie zusammen und starb nach kurzer Zeit. Herr Pastor Koch wurde in schwerverletztem Zustande nach dem Petinger Spital gebracht, wo er noch vernehmungsfähig war.

 

 

Der in Verdacht stehende junge Mann wurde noch in derselben Nacht von den Petinger Gendarmen aus dem Bett heraus, in seiner Wohnung verhaftet, leugnet aber energisch diese schreckliche Tat begangen zu haben. Der Betreffende wollte in den nächsten Tagen nach Amerika auswandern.

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Luxemburger Tageblatt – N° 44 – Donnerstag, den 10. Februar 1927

 

Der Mord im Pfarrhause - - Die Bluttat von Rollingen.

 

In unserer gestrigen Ausgabe haben wir kurz über die schreckliche Bluttat berichtet, die vorgestern Abend die Ortschaft Rollingen und die Rodinger Gegend in die größte Aufregung versetzt hat. Es gingen vielerlei Gerüchte um und nicht alles ist geklärt. Es wird mancherlei, wie es in solchen Augenblicken und unter solchen Umständen immer geschieht, gemunkelt und erzählt. Wir wollen uns darauf, beschränken das Drama so wiederzugeben, wie es uns aus wirklich vertrauenswerter Quelle mitgeteilt wurde.

 

Die Tat.

Vorgestern Abend, gegen 9 Uhr, als sich der nun seit ungefähr 4 Jahren in Rollingen amtierende Pfarrer Johann Koch aus Kaundorf bei Wiltz und dessen Schwester, die ihm den Haushalt leitet, anschickten zu Bett zu gehen, begehrte der 22jährige Elektriker Emil Hengen Einlaß. Er wünschte den Pfarrer zu sprechen.

 

Dieser willfahrte seiner Bitte und ließ ihn eintreten. Die Schwester Koch, die ein ernsthaftes Gespräch zwischen den beiden vermutete, wollte sich entfernen. “Was ich zu fagen habe gilt auch für Sie", erwiderte Hengen und bat dieselbe zu bleiben. Die Unterredung dauerte ungefähr eine halbe Stunde, als plötzlich, während Herr Koch einen Brief las, den ihm Hengen gegeben, dieser einen Revolver zog und mehrere Schüsse auf den Pfarrer abgab und sodann ebenfalls auf dessen Schwester losfeuerte. Die beiden Schwerverletzten hatten noch die Kraft sich in den Garten zu retten, wo sie um Hilfe riefen. Der jugendliche Täter folgte ihnen auch dorthin, wo er wahrscheinlich noch weitere Schüsse auf sie abgab. Auf Geheiß des Pfarrers wollte sich die Schwester wieder ins Haus zurückbegeben, brach aber an der Schwelle leblos nieder. Hengen verschwand im Dunkel der Nacht.

 

Auf telephonischen Anruf waren sofort die Rodinger Gendarmen an Ort und Stelle, sowie die Aerzte Hr. Knaff aus Esch und Herr Gaasch aus Rodingen. Sie konnten nur mehr den Tod der Schwester Koch feststellen. Drei Kugeln hatten sie getroffen: zwei Lungenschüsse und ein furchtbarer Unterleibsschuß. Pfarrer Koch selbst hatte 5 Schüsse erhalten, die ihn ziemlich schwer verletzt haben, die aber wie es scheint sein Leben nicht direkt gefährdeten: einen Nasenstreifschuß, zwei Halsschüsse, einen Armschuß und einen leichten Hüftenschuß. Derselbe wurde unter Begleitung der Aerzte sofort von einem Hütten Ambulanzwagen nach Petingen ins Spital befördert. Die Röntgenaufnahme die sofort vorgenommen wurde, ergab, daß noch drei Kugeln im Körper steckten, nämlich je eine im Hals, im Arm und in der Hüftengegend. Der Pfarrer hatte das Bewußtsein nicht verloren und konnte so bei seiner Vernehmung den Gendarmen die nötigen Auskünfte geben. Hengen wurde bald darauf in der Elternwohnung, wo er sich zu Bette begeben hatte, verhaftet. Er leugnete hartnäckig, sogar noch als er mit seinem Opfer konfrontrert wurde.

 

Die Motive der Tat.

Hier ist es wo die Gerüchte einsetzen. Die verschiedensten Versionen werden gegeben. Wahr ist jedenfalls das eine, daß Herr Pfarrer Koch mit der Familie Hengen auf nicht ganz gutem Fuße stand. Man spricht von Nennung des Namens Hengen vom Predigtstuhl herab, sowie von Ohrfeigen die der junge Tuter von Pfarrer Koch in der Kirche erhalten haben soll. Wahr ist auch das andere, daß Herr Koch in Rollingen und Umgegend wegen allerlei Mißhelligkeiten nicht allzu gerne gesehen wurde. Man erzählt ebenfalls, daß schon von verschiedenen Seiten hin bei der bischöflichen Oberbehörde um seine Verletzung gebeten worden war.

 

Hengen soll nun anscheinend, um die Zwistigkeiten zwischen seiner Familie und dem Pfarrer Koch beizulegen, bei diesem vorgesprochen haben. Es sei zu einer Auseinandersetzung gekommen, die mit dem blutigen Drama ihr tragisches Ende fand. Was richtig hieran ist wird wohl die Untersuchung Ergeben.

 

Der Täter.

Kaum sind die letzten Worte des Präsidenten des Assisenhofs verklungen, die ein Schuldig über einen Jugendlichen der des Mordes angeklagt war gesprochen, und schon wieder muß ein junger Mann aus achtbarer Familie, für eine Bluttat vor die Schranken der Gerechtigkeit.

 

Emil Hengen, der Täter, war bisher, wie die ganze Familie, als überaus ehrbar und geachtet anerkannt. Er galt als ein lustiger Bruder, der in Gesellschaft überall gern gesehen war. Und wenn Pfarrer Koch, wie seine Schwester das Leben gelassen, so wäre Hengen ganz sicher der letzte gewesen, den man als Täter in Verdacht gehabt hätte. Man begreift deshalb die Aufregung unter den Einwohnern bei der Kunde.

 

Das Geständnis.

Wie uns aus glaubwürdiger Quelle versichert wird, wurde Hengen gegen Mitternacht aus seinem Bette heraus geholt und verhaftet. Die schwerverletzte Köchin hatte noch die Kraft, die Nachbarn zu Hilfe zu rufen. Dieselben benachrichtigten die Gendarmerie von Rodingen, die alsbald fünf ihrer Beamten an den Tatort entsandte. Ein Einwohner der Ortschaft ging unterdessen von Haus zu Haus, um der Einwohnerschaft die gräßliche Kunde zu überbringen.

 

Der Täter wurde sofort in das Pfarrhaus geführt. Unter Bewachung eines Gendarmen verbrachte er die ganze Nacht neben der Leiche der gemordeten Köchin und es wird gesagt, daß er aus dem Weinen nicht herauskam. Anfänglich leugnete er jedoch hartnäckig die Tat. Der schwerverletzte Pfarrer hatte ursprünglich über das ganze Drama nichts aussagen wollen. Da er sich aber am Sterben wähnte, bezeichnete er Hengen als Täter, indem er erklärte: “Im Dorf hätte niemand ahnen können, wer diese Tat verübt habe.

 

Die tragisch letzten Stunden.

Es scheint festzustehen, daß Hengen, zur Beilegung des bestebenden Zwistes mit dem Pfarrer, demselben ein Schriftstück zur Besprechung vorlegte und daß er dessen Lektüre benutzte, um die verhängnisvollen Schüsse abzugeben. Wie bereits weiter oben angedeutet, ging der Streit um ein Mehrfaches: Bereits Kurz, nachdem Pfarrer Koch, vor etwa vier Jahren, nach Rollingen, versetzt worden war, kam es zu Uneinigkeiten zwischen ihm und der Familie Hengen. Es wird gesagt, daß der Pfarrer vom Predigtstuhle herab in unzweideutiger Weise gegen die betreffende Familie Anspielungen gemacht hat, welche deren Angehörigen schief aufnahmen. In der letzten Zeit spitzte sich der Zwist dadurch zu, daß verschiedene Brüder Hengens den Anspruch erhoben,mit dem “Cäcilienverein", dem sie angehörten, bei Begräbnissen und kirchlichen Feiern mitzuwirken, was der Pfarrer im Hinweis auf den bestehenden Kirchengesang verweigern zu müssen glaubte. Was etwaige andere Motive anbelangt, gehen die Aussagen der Dorfbewohner stark auseinander. Dabei herrscht Uebereinstimmung darin, daß, welches auch die Gründe gewesen seien, welche den Täter zu seiner schrecklichen Tat veranlaßten. nichts einen solch gräßlichen Mord entschuldigen könne.

 

Nachdem Pfarrer Koch getroffen war, hatte er noch die Kraft und Geistesgegenwart seinen letzten Willen schriftlich niederzulegen. Es wird auch gesagt, er habe sich gleich nach dem ersten Schuß totgestellt. Auf seine Verletzung emfänglich nicht achtend, und augenscheinlich auch nicht gesinnt, Hengen als Täter anzugeben, schleppte er sich dann ins Bett.

 

Der Tatort.

Das Wohnhaus des Täters ist ein durch kein Firmenschild näher bezeichnetes Café das etwa unterhalb der Kirche auf der Straße nach Rodingen liegt. Dasselbe wird geleitet von einem der sechs Brüder des Täters (eine Schwester ist auswärts verheiratet) der selbst in der letzten Zeit auf dem 3 Werk von Athus als Techniker beschäftigt war.

 

Das Pfarrhaus liegt am dem “Prinzenberg" der zu den Gruben von Lamadeleine ansteigt, in denen die meisten Einwohner der Ortschaft beschäftigt sind. Etwas hinter der Schule verdeckt, ist es ein stattliches Gebäude, das inmitten eines Gartens gelegen ist. Rechts vom Eingang liegt das Büro des Pfarrers, wo der verhängnisvolle Besuch stattfand. Von dort bis zu einem Zimmer, links des Eingangs konnte man gestern nachmittag noch gräßliche Blutspuren wahrnehmen, welche augenscheinlich den letzten Weg der nach Hilfe hinausstürzenden Köchin, bezeichneten.

 

Die gerichtliche Untersuchung.

Gestern nachmittag gegen halb Zwei Uhr langte das Gericht in Rollingen ein. Die HH. Schaack, Untersuchungsrichter und Hoß, Substitut der Staatsanwaltschaft, nahmen im Beisein des Täters die Untersuchung vor während sich eine immer größere Menschenmenge vor dem Pfarrhause sammelte. Die Erhebungen dauerten bis viertel vor 5 Uhr.

 

Man berichtet uns daß der Täter bis gegen 9 Uhr, also kurz vor dem Mord, bei einem Nachbarn ein Radiokonzert angehört hat. Er schied von demselben, indem er bemerkte, er wolle sich zu Bett begeben, und nichts in seinem Benehmen ließ darauf schließen, welche Tragödie in der Nacht stattfinden sollte. Die Einwohnerschaft der so ruhigen und arbeitsamen Ortschaft Rollingen wurde denn auch durch die unerwartete Schreckenskunde aufs tiefste erschüttert.

 

 

Wie wir vernehmen, wurde der Pfarrer Koch gestern nachmittag mit den Sterbesakramenten versehen.

*** Pfarrer Koch überlebte.

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Avis mortuaire LW 10.02.1927

 

Mr l'abbé Jean Koch :Mr Dominique Wagner et Mme née Barbe Koch; Mme Vve Félix Koch-Pletschette: Mr Charles Wagner, Mme née Anne Dondelinger et leurs enfants: Mr Aloyse Wagner, Mme née Marie Jungers et leur fils; Mr Léon Wagner; Mr Victor Wagner; Mr l'abbé Auguste Wagner: Mr Félix Wagner: Mr Willy Wagner; Mr Emile Wagner; Mlle Anne Wagner; Mr Willy Koch; Mr Paul Koch; les familles Koch et Wagner ont la profonde douleur de faire part de la perte

irréparable qu'ils viennent d'éprouver en la personne de

 

Mademoiselle Catherine KOCH

 

leur bien-aimée et regrettée soeur, belle-soeur, tante, cousine, décédée par suite d'accident à Lamadelaine, le 8 février, vers 9 du soir, à l'âge de 53 ans, munie des Secours de notre Mère la sainte Eglise.

 

La levée du corps se fera à Lamadelaine vendredi, 11 février, vers 2 heures. L’enterrement aura lieu à Luxembourg, le même Jour à 4 heures. On se réunira route de Merl vers 4h. Le service funèbre avec laudes sera célébré en l'église Cathédrale le samedi,12 février à 9,30 h. du matin.

 

Lamadelaine, Belvaux-Soleuvre, Luxembourg, Troisvierges, le 10 février 1927.

 

Cet avis tient lieu de lettre de faire-part

Remerciements LW 15.03.1927

Mr l'abbé Jean Koch, les familles Wagner-Koch et Koch-Pletschette, profondément touchés des

nombreuses marques de sympathie et, de condoléances qui leur ont été témoignées à l'occasion du décès de 

 

Mademoiselle Catherine KOCH

 

espriment leurs sincères remerciements à tous leurs amis et connaissances qui ont pris part à leur grand deuil.

 

La messe de six semaines sera célébrée en l'église paroissiale de Lamartelaine, le jendi 17 mai à 10 heures du matin.

 

 

Lamadelaine, le 15 mars 1927.

Au lieu de cartes spéciales.


Gerichtsberichte

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Luxemburg, 25. Juli 1927. - Assisenhof.


Vor dem Assisenhof erschien heute morgen unter der Anklage des Mordes der 23jährige Elektriker Emil Hengen aus Rollingen (Lamadeleine).

 

Aus der zu Eingang der Sitz verlesenen Anklageschrift ergeben sich folgende Tatumstände:

 

Am 8. Februar 1927 gegen 9 Uhr abends vernahmen die Nachbarn des Pfarrhauses zu Rollingen drei schnell aufeinander folgende Revolverschüsse: sie höten gleich darauf den Pfarrer Johann Koch und seine Schwester Katharina Koch um Hilfe rufen. Sie eilten in den hinter dem Pfarrhause gelegenen Hof, wo sie Katharina Koch leblos am Boden liegend vorfanden. Johann Koch, der ebenfalls mehrere Schusswunden erlitten hatte, erzählte in kurzen Worten, dass Emil Hengen kurz vorher in seinem Schreibzimmer fünf Schüsse auf seine Schwester und ihn selbst abgegeben habe und dann geflüchtet sei; nach einigen Augenblicken sei er ins Pfarrhaus zurückgekehrt und habe im Hofe noch einmal auf Katharina Koch und zweimal auf ihn geschossen. Johann Koch konnte sich noch allein aufs Stockwerk begeben, wo er sich zu Bette legte, während die Nachbarn die Leiche seiner Schwester ins Haus schafften und Arzt und Polizei in Kenntnis setzten.

 

Die Gendarmen begaben sich nach der Wohnung Hengen, wo sie den Angeklagten im Bette liegend, antrafen. Emil Hengen behauptete anfangs, er könne nicht als Täter in betracht kommen, da er am Abend den Pfarrhof überhaupt nicht betreten habe. Als er jedoch seinen Opfern gegenübergestellt wurde, gab er zu, 8 Schüsse auf den Pfarrer und dessen Schwester abgegeben zu haben. Weitere Aussagen könne er erst später machen, da er allzu aufgereght sei.

 

Pfarrer Koch schilderte den Gendarmen und dem Untersuchungsgericht den Hergang der Tat folgendmassen: Am erwähnten Abend hatte er in der Kirche mehreren Schulkindern Gesang und Orgelunterricht erteilt. Gegen 7 Uhr ging er nach Hause. Kaum hatte er sich einige Minuten im Schreibzimmer mit seiner Schwester unterhalten, als die Glocke an der Haustür ertönte. Seine Schwester führte den Besucher — es war Emil Hengen — ins Schreibzimmer, dabei erklärend, Hengcn komme, um die zwischen seiner Familie und dem Pfarrer bestehenden Zwistigkeiten beizulegen.

 

Als Katharina Koch sich zurückziehen wollte, bat Hengen sie, zu bleiben, da die Sache sie ebenfalls beträfe. Im Laufe der nun folgenden Unterredung, die über eine Stunde dauerte, kam eine Anzahl Vorkommnisse zur Sprache, ohne dass Koch und Hengen sich dabei merklich aufgeregt hätten. Unter Unter anderem gab Koch seinem Besucher einen in französischer Sprache verfassten Brief zu lesen, in welchem ein Freund den Pfarrer um eine Unterredung bat. Hengen las den Brief und fragte nach der Bedeutung eines Satzes. Als Koch sich daraufhin etwas nach vorne beugte, zog Hengen einen Revolver aus der Tasche, hielt die Waffe vor die Stirn seines Opfers und gab einen Schuss ab. Koch sprang zur Seite und erhielt einen zweiten Schuss. Katharina Koch war jetzt ebenfalls aufgesprungen. Hengen schoss zweimal auf sie. Bevor er flüchtete, gab er einen dritten Schuss auf Johann Koch ab. Der Pfarrer und seine Schwester begaben sich nun in den Hof, um Hilfe herbeizurufen. Inzwischen hatte Hengen jedoch das Haus wieder betreten und war seinen Opfern in den Hof gefolgt. Ohne weiteres gab er aus nächster Nähe einen Schuss auf Katharina Koch und zwei Schüsse auf Johann Koch ab, worauf er durch den Garten verschwand. Hengen behauptete, er sei gegen 7 Uhr von Hause fortgegangen, um sich zur Gesangprobe zu begeben. Zunächst fei er jedoch bis zur Schule gegangen, um, seiner Gewohnheit gemäss, die vom Pfarrer abgehaltene Gesangprobe anzuhören. Als er schon vor der Schule stand, habe er sich erst erinnert, dass an dem betreffenden Abend dort keine Probe stattfand. Im selben Augenblick sei Pfarrer Koch vorbeigekommen und habe ihn eingeladen, mit ihm zum Pfarrhause zu gehen, da er noch mit ihm zu reden habe. Im Schreibzimmer habe er gegenüber dem Pfarrer Platz genommen. Es sei möglich, dass er zu Katharina Koch gesagt habe, sie solle bleiben, weil die Aussprache auch ihr gelte. Koch und er hätten sich gegenseitig mancherlei Vorwürfe gemacht, und der Ton ihrer Unterredung sei zeitweilig ziemlich heftig gewesen. Der Pfarrer habe ihm den schon erwähnten Brief gezeigt, um zu beweisen, dass er im ganzen Land gute Beziehungen unterhalte. Es sei aber nicht bei diesem Anlass gewesen, wo er die Schüsse abgegeben habe, sondern erst 10 bis 15 Minuten später, als er durch eine Bemerkung des Pfarrers in eine solche Aufregung versetzt worden fei, dass er den Kopf verloren und zwei Schüsse auf ihn abgegeben habe.Katharina Koch sei aufgesprungen und in die Ecke beim Fenster geflüchtet. Er habe zweimal auf das Fräulein geschossen und sei dann fortgelaufen, nachdem er noch einen letzten Schuss auf Johann Koch abgegeben hatte. Als er bemerkt habe, dass die Geschwister Koch ihm folgen wollten, habe er ihnen noch zugerufen, fie sollten zurückbleiben. Schon sei er bei der Schule gewesen, als er Koch um Hilfe rufen hörte. Gleichzeitig habe er sich erinnert, dass er noch zwei Patronen in der Westentasche bei sich trug. Er habe die Waffe wieder geladen, sei ins Pfarrhaus zurückgelaufen und durch den Hausgang in den Hof eingedrungen. Er habe Katharina Koch nicht gesehen, folglich auch hier nicht auf sie geschossen. Der Pfarrer habe an der Drahtumzäunung gestanden und um Hilfe gerufen; aus 3-4 Meter Entfernung habe er in der Dunkelheit 2 Schüsse auf ihn abgegeben und sei über, die Felder nach Hause geflüchtet, wo er sich zu Bett gelegt habe

 

Der Angeklagte destreitet mithin, seine Tat, vorher überlegt zu haben, vielmehr will er in einem Augenblicke höchster Erregung, als er jede Herrschaft über sich selbst verloren hatte, gehandelt haben. Die Waffe, eine automatische Taschenpistole, Kaliber 6.35 mm habe er regelmässig bei sich getragen, wenn er des Abends ausging.

 

Diese Aussagen des Angeklagten sind jedoch in zwei wichtigen Punkten wiederlegt, insofern mehrere Zeugen, die den Pfarrer Koch sahen, als er gegen 7 Uhr die Kirche verliess und nach Hanse ging, niemanden in der Nähe der Schule erblickten und andere Zeugen versichern, dass nicht nur zwei, sondern 3 Schüsse im Hofe des Pfarrhauses fielen.

 

Andererseits erscheint es auffallend, dass der Angeklagte, der allgemein als ruhiger junger Mann galt, weder am Tag der Tat noch vorher ein aufgeregtes Wesen zur Schau trug. Am Nachmittag des 8, Februar hatte er zwischen 4 und 7 Uhr zwei Schenklokale besucht und einige Glas Bier getrunken, sich wie gewöhnlich mit seinen Freunden unterhalten und sogar einige Lieder gesungen. Auch in seiner Elternwohnnng, wohin er gegen 7 Uhr zurückgekehrt war, fand er keinerlei Anlass zu seiner Tat.

 

Die Schwester des Pfarrers hatte drei Schüsse erhalten:  einen in den Unterleib, einen in den rechten Arm, einen dritten, der den sofortigen Tod des Opfers herbeiführen musste, in die Brust. Diese Schüsse waren sämtlich aus mehr als 1 Meter Entfernung abgegeben worden.

 

Der Pfarrer war von 5 Kugeln getroffen worden und zwar ins Gesicht, in die rechte Hand, in die linke und die rechte Seite des Halses, und in die linke Seite des Unterleibes. Die erfte und die letzte dieser Kugeln waren aus sehr kurzer Entfernung abgeschoffen worden. Die Verletzungen waren indes sämtlich ungefährlicher Natur.

 

Der Angeklagte wurde auf seinen Geisteszustand untersucht und als vollkommen zurechnungsfähig befunden. Er ist nicht vorbestraft.

 

 

Die Verhandlungen dürften mindestens bis zum heutigen Abend dauern.

 

Der Mörder - Emile Hengen - wurde zu 18 Jahren Zwangsarbeit verurteilt.

 

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L’indépendance luxembourgeoise - 26.07.1927

 

Chronique judiciaire - Cour d’assises

Hier comparaissait en cour d’assises le jeune électricien François-Emile Hengen, 23 ans, demeurant à Lamadelaine-lez-Rodange , actuellement détenu, sous la prévention d’assassinat et de tentative d’assassinat.

 

Un aussi nombreux public se presse dans la salle qui lui est réservée. Ainsi qu’il résulte des dépositions de MM. Kayser, gendarme à Rodange; Schaack, juge d’instruction; docteur Gaasch, médecin à Rodange, Jacques König, de la brigade criminelle et de l’accusé lui-même (dont les décla-rations varient souvent considérablement avec celles des témoins) le drame de Lamadelaine se déroula comme suit:

 

Dans la soirée du 8 février dernier, vers les 20 heures, alors que M. Jean Koch, curé de la paroisse, s’en fut retourné de l’église au presbytère, l’accusé François-Emile Hengen, 23 ans, fils du voisin de- M. le curé et appartenant à une famille très honorable du village, s’était présenté au presbytère et avait demandé à parler au curé au sujet de différentes difficultés existant entre la famille Hengen et le curé. A la sœur du curé, Mlle Catherine Koch, qui reçut le visiteur à la porte, il expliqua que le but de sa visite insolite, était la réconciliation. Mlle Koch, en voulant s’éloigner, le jeune homme la pria de rester, parce qu’il aurait également à régler un petit compte avec elle. L’entretien dura plus d’une heure et fut des plus calmes. A un moment donné, alors que le curé s’était penché un peu en avant pour expliquer à son interlocuteur une phrase d’une lettre qu’il venait de recevoir d’un ami de Wasserbillig, le jeune homme sortit soudainement un revolver de sa poche, et en tira deux balles sur M. Koch. Puis il déchargea deux fois son arme sur la sœur du curé. Les deux blessés s’enfuirent dans le jardin, poursuivis par l’énergumène qui continuait à tirer. Mlle Koch, atteinte de plusieurs balles, finit par s’écrouler morte dans l’allée centrale du jardin. Peu après son frère perdit connaissance.

 

Alarmés par les détonations et les cris des victimes, les voisins étaient accourus; le meurtrier avait déjà disparu. Les médecins et les gendarmes, aussitôt mandés par téléphone, arrivèrent bientôt sur les lieux. M. le curé, après avoir repris connaissance, leur fit le récit du drame qui venait de se dérouler. Il en désigna formellement le jeune Emile Hengen comme auteur. Celui-ci, amené la nuit-même au presbytère par les gendarmes, nia, en présence de la victime, d’être l’auteur du terrible drame. Ce n’est que le lendemain que le meurtrier entra dans la voie des aveux.

 


Heureusement la guérison de M. Koch fit de rapides progrès, et aujourd’hui il est de nouveau rétabli, sauf que deux balles n’ont encore pu être extraites. Après avoir entendu un grand nombre de témoins, tant à charge qu’à décharge, M. le président de la Cour leva Taudience vers 18 heures.

 

Les débats continueront aujourd’hui et ne se termineront probablement pas avant la soirée.

 

 

Le meurtrier - Emile Hengen - s’était vu condamner en Cour d’assises à 18 ans de travaux forcés

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L’indépendance luxembourgeoise -  08.07.1930

 

Tribunal civil

 

Le fameux meurtre ainsi que la tentative de meurtre qui s’étaient déroulés, dans la soirée du 8 février 1927, au presbytère de Lamadelaine, viennent d’avoir leur épilogue devant le tribunal civil.

 

On se rappelle que l’électricien François-Emile Hengen de Lamadelaine, alors âgé de 23 ans, avait tiré sur M. le curé Jean Koch et sur sa soeur, Mlle Catherine Koch, qui lui faisait le ménage, 8 balles de revolver, dont 3 sur Melle Koch, qui fut tuée sur place. Le meurtrier s’était vu condamner en Cour d’assises à 18 ans de travaux forcés.

  

 

Plus tard, M. le curé avait intenté une action en dommages-intérêts contre le prévenu en emandant, à titre de dommages-intérêts, une somme totale de 97.160 fr. Le tribunal civil vient de lui allouer de ce chef une somme de 47.388 fr.

 

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1932 - Raubüberfall auf Jean Koch

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Täter:              Jovo Matijevic - 26 Jahre alt geboren in Hopoljac (?) (damaligem Jugoslawien (J. Matschewitsch ist anscheinend slavischen Ursprungs)

                        Josef Constatinoff, geboren am 24.10.1900 in Sofia - Bulgarien

Opfer:             Jean Koch - Priester in Rollingen von 1923 - 1927 - er überlebte den Mordanschlag in Lamadelaine wurde aber Opfer eines Raubüberfalles in 

                        Luxemburg-Glacis. 

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Assassinat d’un prêtre.

 

Hier soir (Mercredi 27.04.1932), les habitants de la ville de Luxembourg ont été mis en émoi par là nouvelle de l’assassinat de l’abbé Jean Koch, curé retraité de la paroisse de Lamadelaine-lez-Rodange. Depuis qu’il avait pris sa retraite, il y a quelques années, M. l’abbé Koch habitait le n° 17 de la rue de la Chapelle, près du cimetière Notre-Dame, où il occupait deux chambres, un bureau et une chambre à coucher, au premier étage de la maison de M. Kill, machiniste en retraite de l’usine de Steinfort, chez lequel M. Koch prenait également, ses repas.

 

M. Koch recevait de nombreuses visites de la part des gens auxquels il se plaisait à rendre service. Hier, entre 18 et 19 heures, un bruit insolite se fit entendre. Toutefois, on n’y prêta guère attention. Peu avant 19 heures, la femme Kill, en montant l’escalier du 1er, aperçut sur les marches des traces de sang qui devenaient de plus en plus nombreuses. Pleine de méfiance, elle voulut entrer dans l’appartement de leur locataire. La porte était fermée. On réussit cependant à l’ouvrir au moyen d’une clef de réserve. Un horrible spectacle s’offrit à ses yeux. M. Koch gisait, au milieu d’une grande mare de sang, entre son bureau-ministre et le poêle qui était à moitié renversé. La mort avait déjà fait son oeuvre: il avait été assassiné. La victime portait une plaie au coeur, provenant d’un coup de couteau. De plus, elle avait le crâne fracturé. De nombreuses taches de sang maculaient la table et les murs.

 

La famille Kill s’empressa d’en informer la police municipale. MM. Weis, directeur et Kayser, commissaire de police, accompagnés de plusieurs agents, ne tardèrent pas à arriver sur les lieux. Le parquet les suivit bientôt. Le corps fut dirigé sur le laboratoire bactériologique où l’on procéda à l’autopsie. La maison a été gardée toute la nuit par deux agents de police.

 

Ajoutons que Mme Kill avait vu, vers 19 h., deux inconnus, portant une casquette claire et un costume foncé, quitter furtivement la maison dans la direction du parc. La police municipale ainsi que la brigade criminelle les recherchent activement.

 

 

Pour être complets, ajoutons qu’il y a 5 ans, la soeur de M. Koch, à cette époqué curé à Lamadelaine, avait été assassinée à coups de revolver par le jeune Emile Hengen, électricien à Lamadelaine qui, en même temps, avait sérieusement blessé M. Koch lui-même.

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Obermosel-Zeitung – 29.04.1932

 

Die Ermordung des emeritierten Pfaries Koch.

 

Einer der Verdächtigen konnte gestern morgen in Athus verhaftet werden. Es handelt fich um einen J. Matijewic, der bereits ein Geständnis abgelegt hat. Es handelt sich nach diesem Geständnis um einen Raubmord. Man fand auch Geld bei dem Verhafteten.

 

Die Verhaftung konnle so rasch erfolgen, weil bei Durchsuchung des Zimmers auf dem Schreibpult eine Briefhülle mit dem Aufdruck ,Krankenkasse Athus" gefunden morden war. Diese Hülle war von dem Täter zurückgelassen worden. J. Matschewitsch ist anscheinend slavischen Ursprungs.

 

Der zweite Täter, namens Josef Constantinoff, geboren am 24. Oktober 1900 in Sofia (Bulgarien) konnte gestern nachmittag um 4 Uhr in einer italienischen Wirtschaft in der Adolf-Emil-Strasse in Esch a. d. Alzette vom Polizeibrigadier Schuler und vom Polizeiagenten Richette gestellt werden. Er wohnte früher in Luxemburg gab beim Weggang Niederkerchen als seinen Wohnsitz an, zog aber nach Rodingen, wo er im Hause Nr. 19 der Großstrasse wohnte. Er hat seine Mithilfe bei Tat gestanden, will aber den Priester nicht ermordet haben.

 

Über das Verhaften des Mörders Matijewic wird weiter berichtet: Bei der Schreibmaschine, wo wahrscheinlich die Mordszene ihren Anfang nahm, fand Herr Gendarmerieadjutant Hentges einen Briefumschlag mit der Aufschrift: A la caisse de maladie à Athus. Ferner fand er einen Briefumschlag mit der Aufschrift: Erpéditeur: Jowa Matijewic 62 rue de Rodange, Athus. (Herr Koch verbrachte bekanntlich seine Zeit vielfach mit Redigieren von Bittgesuchen usw.)

 

 

Die Polizei, die diese Entdeckungen im Protokoll gebucht hatte, gab sie an die Gendarmerie weiter, die mit den belgischen Gendarmen zusammenarbeitete. Das Resultat blieb nicht aus. Matijewic wurde in Athus gestellt, ins Verhör genommen und gestand die Tat auch ein. Der Mörder, auch Jevo Matijewic geheißen, ist Yougoslave, 1906 geboren und in Athus wohnhaft. Die Rodinger und Athuser Gendarmerie verhaftete ihn gestern morgen, als er die Blutflecken aus feinen Kleidern entfernen wollte. Es handelt sich um einen Raubmord. Die Täter hatten ihrem Opfer 800 Fr. geraubt. Vierhundert davon trug der zuerst Verhaftete noch bei sich, die anderen hatte sein Helfershelfer erhalten. Ein Bravo dem prompten und harmonischen Zusammenarbeiten der Sicheiheilsbehörden!

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Avis mortuaire LW 28.04.1932

 

Mr Dominique Wagner, Mme née Barbe Koch; Mme Félix Koch, née Anne Pletschette: Mr Charles Wagner, Mme née Anne Dondelinger et leurs enfants; Mr Aloyse Wagner, Mme née Marie Irrthum et leurs enfants; Mr Léon Wagner, Mr Victor Wagner, Mme née Alice Lanners et leur fille; Mr l'abbé Auguste Wagner; Mr Félix Wagner: Mr Guillaume Wagner;

Mlle Anne Wagner; Mr Guillaume KochMr Paul Koch et les familles apparentées ont la profonde douleur de faire part de la perte irréparable qu'ils viennent d'éprouver en la personne de

 

Monsieur l'abbé Jean KOCH

curé en retraite

 

leur bien-aimé et regretté frère, beau-frère, oncle, grand-oncle et cousin, né à Kaundorf, le ,2 août 1874, décédé subitement à Luxembourg, le 27 avril, vers ,30 heures du soir, muni des Secours de notre Mère la sainte Eglise.

L'enterrement sera fixé ultérieurement.

 

Belvaux-Soleuvre, Luxembourg, Troivierges, Merl. Rumelange, Paris, le 27 avril 1932

 

 

Cet avis tient lieu de lettre de faire-part.

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Remerciements. LW 14.06.1932

 

Les familles Wagner et Koch et les familles apparentées, profondément touchées des nombreuses

marques de sympathie et de condoléances qui leur ont été témoignées à l'occasion du décès de  

 

Monsieur l'abbé Jean KOCH 

cure en retraite

 

expriment leurs sincères remerciements à tous leurs amis et connaissances pour la part qu'ils ont prise

à leur grand deuil.

 

Merci spécial à Messieurs les membres du Clergé et aux paroisses pour les saintes messes offertes pour

le repos de l'âme du cher défunt.

 

La messe de six semaines sera celébrée en l'église St. Michel (marché-aux-poissons), le mercredi 15 juin,

à 9.30 heures.

 

Belvaux-Soleuvre, Luxembourg, Troisvierges, Merl, Rumelange, Paris, le 11 juin 1932.

 

Au lieu de cartes. 

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L’Indépendant luxembourgeois  08.11.1932

 

Cour d’assises

 

Hier matin ont commencé devant la Cour d’assises, ainsi que nous le disions déjà brièvement, les débats dans le fameux procès de l’assassinat de M. l’abbé Jean Koch, perpétré par l’ouvrier Jovo Matijewic, 26 ans, né à Hopoljac (Yougoslavie), demeurant en dernier lieu à Atlius (Belgique) et l’ouvrier Georges Constantinoff, 32 ans, né à Sofia (Bulgarie) et demeurant à Rodange.

 

La Cour est composée de MM. Ernerst Heuertz, président, Léon Schaack et Pierre Schaack, conseillers à la Cour d’appel, Joseph Kolbach, vice-président du tribunal d’arrondissement, Robert Als et Georges Schommer,juges, assesseurs.

 

Après que M. J. -P. Thenot, greffier-adjoint à la Cour d’appel, eut fait la lecture de l'acte d’accusation, la Cour procéda à l'interrogatoire des deux accusés. Constantinoff parle passablement l’allemand et le français. Par contre, Matijewic ne parlant que sa langue maternelle, la Cour est obligée de recourir aux bons offices d’un interprète M. Lambert Coné, fabricant de sucreries à Luxembourg, primitivement chargé de cette mission, faisant défaut au dernier moment, la Cour mande d'urgence Mme Pétronelle Kaspar – Franie d’Esch-s.-Alzette, originaire de Serbie, qui, en maintes occasions antérieures, a rempli l’office d’interprète auprès des tribunaux luxembourgeois. Pour le motif que nous venons d’indiquer, les débats n’ont pu commencer que vers 10.30 h.

 

II résulte de l'aveu des deux inculpés qui, soit dit en passant, se contredisent en maints points, que, le 27 avril 1932, vers 19 heures, ils s’étaient rendus chez M. l’abbé Koch, domicilié rue de la Chapelle N° 17 à Luxembourg-Glacis, soi-disant pour que celui-ci leur rédige une requête à l’adresse de la Caisse-Maladie, en vue d’obtenir un secours en argent. En réalité ils avaient eu l’intention d’assassiner l’abbé et de s’emparer de tout son pécule. Après avoir achevé leur victime au moyen de coups de couteau dans la région du coèur ainsi que de terribles coups sur le crâne, ils dérobèrent une somme d’environ 800 fr. (+-19 €) en argent luxembourgeois et belge. Une somme plus forte, cachée dans la bibliothèque de l’appartement de leur victime échappa à leurs recherches. Leur crime accompli, ils se rendirent par chemin de fer à Athus où Matijewic fut arrêté le lendemain matin. Son copain Constantinoff put être appréhendé le même jour dans un cabaret italien de la rue Adolphe-Emile à Esch-s.Alzette.

 

Au moment de mettre sous presse nous apprenons que Constantinoff, l’un des deux assassins de M. l’abbé Koch, s’est suicidé cette nuit en se pendant dans sa cellule dans la prison du Grund.